Gewerbegebiete 4.0

Veranstaltung der Fokusgruppe "Digitalisierung" vom 23.5.2019 im Druckzentrum St.Galler Tagblatt
durchgeführt durch die ASGO und die HSR

Die Veranstaltung wurde von Andreas Schläpfer, Leitung und Koordination ASGO, eröffnet. Als Ziele der Veranstaltung nannte er "das Fuss fassen im Themenbereich Digitalisierung" und "den fachlichen Austausch zwischen Gewerbetreibenden und Fachleuten". 

Foto: Jolanda Zurfluh

Am 23. Mai 2019 fanden sich rund 35 Personen im Druckzentrum des St.Galler Tagblatts ein, um an der Veranstaltung "Fokusgruppe Digitalisierung" teilzunehmen, welche im Rahmen des Projekts "Gewerbegebiete 4.0" der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) resp. in Zusammenarbeit des Vereins Areal St.Gallen West – Gossau Ost (ASGO) mit der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) organisiert wurde. Das Publikum setzte sich aus Vertreterinnen und Vertreter von Klein- und Grossbetrieben sowie von Wirtschaftsförderung und Planung zusammen, die sich vertieft mit den Auswirkungen der "Digitalisierung" auf Gewerbegebiete beschäftigen.

Dirk Engelke, Professor für Raumentwicklung der HSR, stellte dar, welche Anforderungen an Gewerbegebiete künftig gestellt werden. Zudem zeigte er Handlungsansätze betreffend Umgang mit der Digitalisierung auf, welche sich den Stichworten "schärfen", "entwickeln" und "flexibilisieren" unterordnen lassen.

Andreas Schläpfer stellte die ASGO und deren Tätigkeiten vor. Dabei zeigte er das Vorgehen zur Erstellung der Entwicklungsagenda auf und brachte dem Publikum das daraus abgeleitete Massnahmenbündel näher.

In Impuls-Referaten wurde aufgezeigt, wie die Digitalisierung Verkehrssysteme und –Abläufe sowie die Abfall-Logistik im Sinne einer Effizienzsteigerung voraussichtlich verändern wird. In diesem Rahmen zeigte Carsten Hagedorn, Professor für Verkehrsplanung der HSR, auf, welche Handlungsansätze in Gewerbegebieten angewandt werden können, um die Verkehrsabwicklung effizienter zu gestalten. Dabei nannte er beispielsweise gebietsbezogene Fahrgemeinschaften oder die Initiierung von Mobilitätsplattformen.

Katharina Luban, Professorin für Wirtschaftsingenieurwesen der HSR, zeigte auf, wie die Digitalisierung die Abläufe im Bereich der Abfallentsorgung vereinfachen könnte. Dabei erwähnte sie, dass beispielsweise eine dynamische und bedarfsgerechte Fahrplanung für die Entsorgungsflotte die Emissionen minimieren kann.

In einem weiteren Referat äusserte sich Christan Geiger, Chief Digital Officer (CDO) der Stadt St.Gallen, zur 5G-Technologie. Der grösste Vorteil von 5G sieht Christian Geiger in der Minimierung der Latenz- und Verzögerungszeiten, so dass 5G insbesondere in den Bereichen der Logistik und des autonomen Fahrens eingesetzt werden wird. Er erwähnte zudem, dass 5G verbunden mit der Frage nach dem daraus entstehenden Mehrwert gezielt einzusetzen sei und nicht überall verwendet werden solle, denn für den "Normal-User" genüge die 4G-Technologie.

Sämtliche Teilnehmenden hatten bereits während der Referate die Möglichkeit, via Smartphone ihre Fragen einzubringen, so dass im Anschluss an die Referate eine interaktive Diskussion zwischen dem Publikum und den Referierenden stattfinden konnte. Dabei wurde insbesondere von den Vertreterinnen und Vertretern der Klein- und Grossbetriebe bestätigt, dass sie sich den aus der Digitalisierung entstehenden Entwicklungsmöglichkeiten nicht verschliessen wollen und dass beispielsweise 5G gezielt eingesetzt werden soll, sofern dadurch die Kosten minimiert, der Nutzen vergrössert und die Verlässlichkeit erhöht werden können. 

Der Anlass wurde mit einem Lunch abgerundet, wo sämtliche Teilnehmenden die Gelegenheit nutzten, sich über die Möglichkeiten der künftigen Entwicklung von Gewerbegebieten auszutauschen.
 

Die detaillierten Referate finden Sie hier:
Prof. Dr. Dirk Engelke           Anforderungen an Gewerbegebiete 4.0
Andreas Schläpfer                ASGO Entwicklungsagenda 3.0
Prof. Carsten Hagedorn        Effizienz im Verkehr
Prof. Dr. Katharina Luban     Effizientere Abfall-Logistik
Christian Geiger                   5G-Mobilfunknetz und Sensorik
 


Über den/die Autor/in

Martin Schlatter

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