Zukunftsvorstellung: Die Gesellschaft und die Mobilität differenzieren sich immer weiter aus

Dienstleistungsanbieter benötigen zur Herstellung und Darbietung ihrer Produkte wenig Fläche, aber zwischenmenschliche Interaktion und somit viele Menschen auf (relativ) wenig Fläche. Aber es braucht auch zukünftig die Produktion von Nahrungsmitteln und Gütern, die viel Fläche benötigen, auf der nur wenige Menschen arbeiten. Entsprechend der Arbeitsplätze bilden sich deshalb tendenziell zunehmend verdichtete und dünn bewohnte Räume aus.

Dies hat Folgen für die Verkehrssysteme: In den verdichteten Räumen müssen sich individuelle motorisierte Fahrzeuge verändern und vor allem schmaler werden, damit sie nicht verboten werden. Der damit gewonnene Raum wird für den öffentlichen Massentransport und für die individuelle Nahmobilität – auch 2050 meist der Fuss- und Veloverkehr – genutzt. Multimodale Verkehrsdienstleistungen werden von verschiedenen Unternehmen angeboten, so dass im verdichteten Raum individuelle motorisierte Fahrzeuge die Ausnahme sind. Die Bahn verbindet in der Regel die beiden Raumtypen. Im dünn bewohnten Raum ist das individuelle und motorisierte Fahrzeug noch immer das meist genutzte Verkehrsmittel. Der Staat stellt die Infrastruktur mit klar definierten Regularien bereit, so dass die Technik im Sinne der gesellschaftlichen Ziele genutzt wird. Diese Regularien und die zugrundeliegenden Ziele werden in demokratischen Entscheidungsprozessen immer wieder an aktuelle Entwicklungen angepasst.

Wie stellen Sie sich die Zukunft vor?

 


Über den/die Autor/in

Carsten Hagedorn

Carsten Hagedorn ist Professor für Verkehrsplanung und Leiter des Kompetenzzentrum Fuss- und Veloverkehr

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