„Erweiterte Realitäten lösen Schilder und Tafeln ab“ war eine unserer Thesen im NUDIG-Forschungsprojekt. In der Delphi-Umfrage (Teil Landschaft und Freiraum) gingen wir auch dieser Frage nach. Es scheint unbestritten: Augmented Reality (kurz: ein Blick durch die Brille in die Realität wird ergänzt durch virtuelle Informationen) und weitere digitale Kommunikationsformen werden die Planung, das Besuchermanagement und die Informationsvermittlung neugestalten. Planungsverantwortliche in Verwaltung und Büro haben sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Pilotgemeinden sollten moderne Instrumente, Wege und Prozesse in Information, Partizipation und Visualisierung frühzeitig erproben.
Immer wieder stellt sich die Frage, ob ‘Landschaft’ sich durch Digitalisierung verändert. Kann Landschaft ihren Stellenwert als gesundheitsförderndes öffentliche Gut ausbauen oder verliert sie gar dadurch an Bedeutung, dass Ausflüge und Reisen ‘online’ erfahren werden können? Welche Rolle spielen Social Media als Produkt der Digitalisierung in Planung und Information zu Landschaft? Einige aus dem Covid-Krisenjahr übertragene Erfahrungen lassen erwarten, dass das reale Landschaftserlebnis an Bedeutung gewinnt.
Landschaft und Freiraum sind in ihrer Erscheinung ein Abbild der Raumnutzung sowie der natürlichen Vorprägung und Rahmenbedingungen. Die bisherigen gesellschaftlichen Megatrends – wie Mechanisierung, Industrialisierung, Elektrifizierung - haben deutliche Auswirkungen auf die Landschaft und Freiraum in Bild, Erlebbarkeit und funktionalem Zusammenhang gehabt; so wird auch die Digitalisierung ihre Zeichen hinterlassen. Reagiert die Landschaftsarchitektur?
Wie Digitalisierung für eine nachhaltige Raum- und Landschaftsplanung genutzt werden kann, wurde gleich mit drei Vorträgen aus dem IRAP an der Real CORP 2020 präsentiert.
Am dreitägigen SwissLAB der Schweizerischen Studiengesellschaft für Raumordnung und Regionalpolitik (ROREP) wurde das Thema der Digitalisierung in der Raumentwicklung diskutiert. Der zusammenfassende Bericht zur Veranstaltung gibt Ihnen einen Einblick zur Veranstaltung.
Unter dem Titel «Wie die Digitalisierung zukünftig unser Leben prägen könnte» werden an der FEPl-Tagung am 18.10.19 an der HSR erste Ergebnisse des Projekts NUDIG über Digitalisierung in Raum und Landschaft präsentiert. Auch wird an der Tagung aufgezeigt, welche Bedeutung der Freiraum im Städtebau – auch und gerade in Zeiten der Digitalisierung – für eine qualitätvolle Innenentwicklung hat.
Die ausführliche Ergebnisdokumentation der Delphi-Studie zur Raumwirksamkeit der Digitalisierung kann hier nachgelesen und bezogen werden.
In der Zeitschrift für Planung, Umwelt und Städtebau COLLAGE erschien ein Artikel zur nachhaltigen Raumentwicklung durch Digitalisierung. Hier ist der französische Artikel in Deutsch nachzulesen.
Das ROREP SwissLAB findet vom 5.-7. September 2019 an der HSR zum Thema "Digitalisierung in der Raumplanung und Regionalentwicklung" statt. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen dazu.
Digitalisierung kann für die räumliche Entwicklung Chance wie auch Risiko sein. Damit die Digitalisierung als Chance für eine nachhaltige Entwicklung genutzt werden kann, sind drei Erkenntnisse aus der Delphi-Studie zu Digitalisierung und Raum zentral.